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Typo-Experiment: Teil 1 – Typekit
Um etwas aus dem grauen Schriftenalltag des Webs auszubrechen hatte ich anfang des Monats ein kleines Experiment in meinem Blog gestartet und via Typekit die Standardschrift gegen Droid ausgetauscht und die Headlines wurden fortan in FF Enzo Web angezeigt. In der kostenlosen Variante hat man bei Typekit nur eine begrenzte Auswahl an Schriftarten und kann auch nur max. 2 verschiedene Schriften gleichzeitig nutzen (was aber eigentlich auch völlig ausreichend ist, denn viel mehr Schriftarten sollte man so oder so nicht gleichzeitig auf einer Seite verwenden).
Die Einbindung bei WordPress ist mit Hilfe des Plugins „Typekit Fonts for WordPress“ sehr einfach, mit ein paar einfachen CSS-Statements wird die Verwendung der zur Verfügung stehenden Schriften schlussendlich gesteuert.
Doch warum blieb es nur bei einem kurzen Experiment?
- das Ganze funktioniert nicht in allen Browsern (erst ab Firefox 3.5, Safari 3.4 und Internet Explorer 5)
- kommt es zu Problemen bei der Kantenglättung der unterschiedlichen Betriebssysteme
- müssen bei jedem Laden zusätzliche JavaScript als auch Font-Dateien von einem externen Server geladen werden
Während ich die ersten 2 Probleme einfach ignoriert habe (frei nach dem Motto: Selbst Schuld wer einen älteren/anderen Browser nutzt), war für mich – für meine Entscheidung Typekit nicht weiter einzusetzen – nur das 3.te Argument relevant.
Die Ladezeit der Seite hat sich in Testzeitraum bei den Webmaster-Tools von Google von ca 2,2s auf ca 3,6s erhöht (wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob diese Verschlechterung überhaupt am Typekit-Experiment lag, aber mir fehlt eine andere Erklärung), aber auch YSlow und Co hatten bei der Seite mehr zu meckern bzw. zeigten eine entsprechende Verschlechterung an (ich hatte die Eindruck als würden die vom Typekit-Server eingebundenen Dateien nicht ordentlich gecached). Auch konnte ich bei fast jeder Seite eine kurze Verzögerung sehen, bis die Schriftart gändert wurde.
Weiteres kleines Schönheitsmanko war das Typekit-Badge der kostenlosen Test-Variante, dies hat je nach Browserfenstergrösse leider meine Fußzeile ungeschickt überlagert.
Fazit: „Neue“ Schriften im Web gefallen mir sehr gut, allerdings konnte mich die Typekit-Variante nicht wirklich überzeugen.
P.S.: Nicht das sich noch jemand wundert, warum er weiterhin die Droid zu Gesicht bekommt: Aktuell teste ich die direkte Einbindung via @font-face (funktioniert nur im Safari/Firefox und sieht zumindest bei mir unter OS X gut aus).